Der Bodensee ist nicht nur ein mächtiger Trinkwasserspeicher, sondern enthält auch ein riesiges Wärmepotenzial. Der Stadtrat möchte dieses anzapfen, um die Stadt mit nachhaltiger und umweltfreundlicher Wärme zu versorgen. Ziel ist der schrittweise Aufbau eines sogenannten Anergienetzes.
Das Anergienetz bezieht Wasser aus dem See und transportiert es in verschiedene Quartierzentralen. Dort wird das Wasser mit zentralen Wärmepumpen aufgeheizt und in einem Nahwärmenetz den Endnutzern zugeführt. Das abgekühlte Seewasser gelangt anschliessend wieder zurück in den See.
Das Potenzial ist riesig, heizen doch in Rorschach noch viele Hauseigentümer mit fossiler Energie.
Der Aufbau eines Anergienetzes verursacht allerdings auch hohe Kosten. Ein spezialisiertes Ingenieurbüro erarbeitet derzeit ein Bauprojekt mit Kostenvoranschlag für die ersten beiden Etappen. Als Investor treten die Technischen Betriebe Rorschach auf. Ob sich das lohnt, soll ein Businessplan zeigen, den der Stadtrat ebenfalls in Auftrag gegeben hat. Er strebt an, noch vor den Sommerferien eine Urnenabstimmung über den Baukredit durchzuführen.
